Das Auge ist mit”, heißt es ja und ich persönlich bin ein sehr optischer Esstyp. Deshalb liebe ich auch Etageren, Tortenplatten und alles andere, um Leckeres auch schön anzurichten.
Perfekt für Kleinigkeiten finde ich Etageren. Mit zwei oder drei Etagen, also Tellern mag ich sie am liebsten. In bunt, in pastell, schlicht oder auch mal aus Glas. Ich habe mir schon eine kleine stattliche Sammlung angeschafft, ärgere mich trotzdem bei jedem Kauf aufs Neue.
Wer selbst schon Mal eine gekauft hat weiß: Sie sind teuer. Sehr teuer. Deshalb tüftle ich schon länger an Möglichkeiten Etageren selbst zu machen. Hier habe ich euch ja bereits eine Porzellan-Variante gezeigt. Heute geht es ein klein wenig komplizierter zu. Ich möchte euch zeigen, wie man mit Gewindestangen und Tellern in verschiedenen Größen wunderbare Etageren selbst baut. Ideal für den kleinen Geldbeutel.
DIY: Etageren selbst bauen – das Material
Ganz wichtig ist der richtige Bohrer. Porzellan hat ganz verschiedene Härtegrade, eins haben aber alle Keramikteller gemein: Sie sind sehr empfindlich und springen schnell. Deshalb investiert unbedingt in den richtigen Bohreraufsatz. Ich habe einen Steinbohrer verwendet. Noch besser sind Glas- , Diamant- oder Keramikbohrer. Außerdem braucht ihr eine Gewindestange, Muttern und Unterlegscheiben in der selben Größe, ein hohles Kunststoff- oder Edelstahlrohr zum Verkleiden der Gewindestange (optional), einen Möbelknopf der auf die Gewindestange passt sowie zwei oder drei Teller in unterschiedlichen Größen. Meine sind von Butlers (die sind ideal, da es sie in drei verschiedenen Größen gibt) und Mömax.
Materialliste in Kurzform:
– Bohrer 5 mm (M5)
– Gewindestange 4 mm (M4)
– hohles Kunststoff- oder Edelstahlrohr, breiter als 5 mm (optional)
– Mutter und Unterlegscheiben 4 mm (M4)
– zwei bis drei Teller in verschiedenen Größen
– Malerkrepp
– Mutternschlüssel
– Möbelknopf mit 4 mm Gewinde
Schritt 1
Klebt die Teller mit Malerkrepp in der Mitte ab. Das verhindert, dass die Teller beim Bohren einreißen oder splittern. Außerdem könnt ihr so ganz bequem mit Bleistift die Mitte einzeichnen. Seid da besonders gründlich, wenn ihr euch da verschätzt kann das schnell sehr doof aussehen, wenn das ganze Gebilde krumm und schief wird.
Schritt 2
Am besten funktioniert das Folgende nun mit einem Standbohrer. Aber auch für das Freihandbohren braucht ihr eine Unterlage. Wunderbar geeignet ist zum Beispiel die Rolle vom Malerkrepp. Darauf legt ihr den Teller. Bohrt dann vorsichtig das Loch in die Mitte
des Tellers. Beim ersten Teller geht´s euch sicher wie mir und ihr bibbert etwas, dass das schöne Teller bricht. Vielleicht hilft es euch, vorher mal probeweise in ein alter Teller zu bohren, so bekommt ihr auch etwas Übung und ein Gefühl für´s “Teller-Bohren”. Ein bisschen Wasser hilft übrigens, damit der Bohrer und der Teller nicht zu heiß werden und ihr noch was seht. Wenn die Löcher gebohrt sind nehmt ihr das Malerkrepp wieder ab und putzt die Teller etwas.
Schritt 3
Als nächstes kommt das Auffädeln: Abwechselnd schiebt ihr die Teller, Muttern und die Unterlegscheiben auf die Teller. Als erstes kommt von oben also einen Teller, von unten die Unterlegscheibe und die Mutter. Idealerweise hat euer Teller unten eine leichte Wölbung nach innen, so könnt ihr die Mutter direkt am Ende der Gewindestange reindrehen und der Teller steht trotzdem gerade und sitzt nicht auf der Mutter auf. Nun geht´s von oben weiter: Dreht eine Unterlegscheibe und dann eine Mutter auf und zieht sie am Teller fest, ihr merkt dann, dass der Teller schön fest an der Gewindestange klemmt. Weiter geht es mit den anderen Tellern. Auch wieder auf beiden Seiten mit den Unterlegscheiben und Muttern festziehen. Ich hab übrigens die normalen Unterlegscheiben aus Metall verwendet, es gibt die aber auch aus Kunststoff/Filz was bei empfindlichem Material wie Keramik eventuell sogar die bessere Lösung ist.
Schritt 4
Als nächstes kommt die optionale Verkleidung an der Reihe. Wie ihr bei der hellrosa, zweistöckigen Etagere seht, ist die Gewindestange da quasi unter dem hohlen Rohr versteckt. Ich finde beide Varianten haben ihren Reiz, die verkleidete Variante ist aber auf jeden Fall die stabilere! Hierfür braucht ihr vor allem eins: Eine Säge die auf das Material abgestimmt ist. Ihr messt dann den Abstand, den ihr zwischen den Tellern haben wollt aus und sägt das Rohr auf die selbe Länge zu. Achtet vor allem darauf, dass die abgesägte Seite gerade ist. Bevor der nächste Teller auf der Gewindestange befestigt wird, legt ihr das Rohrstück darüber und “versteckt” es somit, erst dann kommt der nächste Teller an der Reihe, der auch ohne Muttern und Unterlegscheibe hält, denn das Rohr klemmt es quasi fest. Dann kommt wieder ein zurecht gesägtes Rohr. Wonach es ganz normal mit Schritt 5 weitergeht.
Schritt 5
Zum Schluss kommt nun das “i-tüpfelchen”: ein Möbelknopf. Den schraubt ihr einfach oben auf die Gewindestange auf. Bei der verkleideten Variante ist der nicht nur zum Festhalten gedacht, sondern klemmt die ganze Etagere nochmal richtig fest. Ihr könnt ja mal im Möbelhaus schauen, es gibt wirklich zig verschiedene Möbelknöpfe in allen erdenklichen Formen und Farben. Anmalen ist natürlich auch eine Möglichkeit. Seid einfach kreativ und passt den Knopf an die Teller an.
Je nach Stärke der Tellern und natürlich auch je nach Menge der Tellern bzw. Anzahl der Etagen, kann es bei der nicht verkleideten Variante schon vorkommen, dass die Etagere etwas wie ein Fähnchen im Wind da steht. Ich schubse die blaue zum Beispiel im Vorbeigehen gerne an, wackelt dann so schön. Muss aber natürlich nicht sein, wenn ihr das nicht wollt: Dann einfach verkleiden mit der Methode aus Schritt 4 oder gleich eine Gewindestange mit größerem Durchmesser nehmen. Ich warne euch nur schon Mal vor: Es ist nicht so leicht dann einen Möbelknopf zu finden. Die meisten haben nun Mal ein M4-Gewinde. Falls ihr aber Bezugsquellen für Möbelknöpfe mir breiterem Gewinde oder auch andere Verbesserungsvorschläge habt: Immer her damit. Am liebsten per Kommentar, so können alle mitlesen und davon profitieren.
Ich weiß schon: Das ist kein “Mach ich mal schnell”-Tutorial. Es braucht etwas Planung, etwas Geduld und die richtigen Werkzeuge. Das Ergebnis entschädigt aber für alle Mühen, versprochen. Es ist einfach ein absolutes Unikat das ihr da habt und das für sehr wenig Geld. Falls noch Fragen zum Tutorial offen geblieben sind – ich steh euch gerne mit Rat und Tat zur Seite. Schreibt eure Fragen einfach in die Kommentare, eine Mail an bonnykina@gmail.com oder kontaktiert mich via Facebook.
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15 comments
Oh wie wunderbar! Das sieht super aus! Werd ich dann wohl irgendwann mal basteln :)
Wow, das ist ja wirklich ein schönes Ergebnis! Aber die rechte ist ein bisschen schief oder? Besonders die rosafarbene finde ich wunderwunderschön! Wie blöd, das ich mir letztens erst eine Etagere gekauft habe :D
Ja, da hast du Recht :D Ich hab die Muttern nicht fest genug geschraubt, das hab ich aber erst gemerkt, als ich den Post schon hochgeladen habe. Hab gehofft, es fällt niemand auf. Aber wenn man es richtig macht, sieht die Etagere schön gerade aus :)
WOW!! Das ist eine geniale Idee! Jetzt muss ich gleich Teller suchen und basteln gehen…. und das praktische bei deinem Basteltipp ist auch, dass die Teller wieder auseinandergesteckt werden können. Danke Dir :-)
Das sieht echt schön aus – aber da über unserem Esstisch so eine alte, recht tiefe Lampe mit jeder menge Glastangen hängt (die sehr leicht runterfallen wenn man über den Tisch greift und die Hand ein bisschen zu weit oben hält), wird's eher schwer mit einem Etagere – ich bleibe einfach bei schönen Tellern zum dekorieren von Essen^^. xoxo Liz von Little Marzipans♥
Oh wie wunderbar! Das sieht super aus! Werd ich dann wohl irgendwann mal basteln :)
Viele Grüße,
Fiona
Wow! Tolles Ergebnis. :)
LG Lydia°
Wow. Tolles Ergebnis!
Wirklich eine schöne Idee und Umsetzung. Die Teller sind wirklich mega hübsch.
Wow, das ist ja wirklich ein schönes Ergebnis! Aber die rechte ist ein bisschen schief oder?
Besonders die rosafarbene finde ich wunderwunderschön! Wie blöd, das ich mir letztens erst eine Etagere gekauft habe :D
Ja, da hast du Recht :D Ich hab die Muttern nicht fest genug geschraubt, das hab ich aber erst gemerkt, als ich den Post schon hochgeladen habe. Hab gehofft, es fällt niemand auf. Aber wenn man es richtig macht, sieht die Etagere schön gerade aus :)
WOW!! Das ist eine geniale Idee! Jetzt muss ich gleich Teller suchen und basteln gehen…. und das praktische bei deinem Basteltipp ist auch, dass die Teller wieder auseinandergesteckt werden können. Danke Dir :-)
Das sieht echt schön aus – aber da über unserem Esstisch so eine alte, recht tiefe Lampe mit jeder menge Glastangen hängt (die sehr leicht runterfallen wenn man über den Tisch greift und die Hand ein bisschen zu weit oben hält), wird's eher schwer mit einem Etagere – ich bleibe einfach bei schönen Tellern zum dekorieren von Essen^^.
xoxo Liz
von Little Marzipans♥
Was für ein toller Post! Die Etageres sehen soo schön aus <3
Alles Liebe,
Fee von Floral Fascination
Die Etageren sind echt richtig toll geworden! Die machen wirklich was her :)
Ein klasse Idee mit genialem Ergebnis!!!
Woww sieht Klasse aus. Ich müsste erst mal den richtigen Bohrer kaufen. Möchte ich aber auf jeden Fall ausprobieren!
Sehr schön, gefällt mir gut! =)
Allerliebste Grüße,
HOLYKATTA
Super, möchte ich nacharbeiten.