Outfit: Bloggen als Verpflichtung?

Bei mir ist das so: wenn ich etwas muss, dann will ich es nicht mehr, auch wenn ich es hätte gewollt, wenn ich es nicht…

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Bei mir ist das so: wenn ich etwas muss, dann will ich es nicht mehr, auch wenn ich es hätte gewollt, wenn ich es nicht gemusst hätte. Versteht ihr? Druck, Verpflichtung, “müssen” – das sind so Umstände, die mir die Lust versauen.

Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, ganz ehrlich, da dachte ich für das was ich hier poste interessiert sich eh kein Schwein. Ich habe nach Lust und Laune gebloggt und mir wenig Gedanken um die Qualität meines Blogs gemacht. Liest ja eh keiner. Da gab es auch mal das verpixelte Handybild meines Mitagessens, Schinken-Käse-Toast, oder ein Testbericht zu einer langweiligen Bodylotion. Das alles einfach so zum Ausprobieren. Mir hat das Spaß gemacht. Ohne viele Hintergedanken, ohne Druck zu bloggen. Bei 7 GFC-Followern bin ich dann ausgerastet.
Diese sieben, die wiederkamen um zu lesen was ich hochlade, haben etwas verändert. Plötzlich habe ich hinterfragt wie ich blogge. Ich habe vergleicht, angepasst, vielleicht auch nachgemacht. Einerseits war da plötzlich diese Motivation besser zu werden, andererseits wurde das Bloggen zur Pflicht. Also kam ich nachmittags von der Uni heim und habe noch hastig Muffins in den Ofen geschoben und in der untergehenden Sonne fotografiert. Ich habe Dinge gemacht, die ich ohne den Blog nicht getan hätte; wie mir Beauty von Lauren Conrad zu kaufen. Ist euch auch aufgefallen, dass das Buch auf jedem zweiten Bloggercouchtisch liegt? Ich dachte man müsse das gelesen haben, als Blogger. Ich habe mich dabei ertappt im dm die Limited Editions der einschlägigen Marken zu durchforsten, obwohl ich eigentlich nie ein LE-Fan war (wenn einem davon etwas gefällt, kann man es ja gar nicht nachkaufen?!). Ich war etwas zu besessen vom Bloggen und dabei rede ich nicht von Perfektionismus. Qualität war nicht oberste Priorität, sondern Quantität. Vom Spaß am Bloggen gar nicht zu sprechen. Ich dachte einfach, es müsse so sein. Dass mir meine sieben Leser wieder geflöten gehen, wenn ich nicht permanent neue Inhalte liefere. Dass ich vielleicht ein  style=”font-family: ‘Trebuchet MS’, sans-serif;”>schlechter Blogger wäre, wenn ich mich nicht bemühe. Alles Quatsch, denke ich heute. Seitdem ich wieder rein nach Lust und Laune blogge und daraus gar nicht erst eine Verpflichtung mache, geht vieles leichter. Dass mein Blog nicht mein Leben ist, sondern es nur bereichert, das war wichtig zu erkennen.



Der Grund, weshalb ich euch das erzähle ist, das dieser Blog hier mittlerweile seit ziemlich genau einem Jahr besteht. So richtig mit dem Bloggen begonnen habe ich im Sommer 2013. Seitdem hat sich so viel geändert. Hier. In mir. An mir. Und in meinem Leben. Die Wirkung des Bloggens auf mich ist so gewaltig, dass es kaum verwunderlich ist, dass diese ganz schnell in die falsche Richtung abdriften kann. Wo ich früher oft das Gefühl hatte, jedes meiner Talente sei unnütz, fühle ich mich heute produktiv. Ideen und Kreativität fühlte sich oft an, als würde sie ins Leere laufen. Endlich habe ich einen Platz wohin das alles kann, wo es gut aufgehoben ist, wo es jemandem nützt.

Ich bin froh, dass ich noch die Kurve gekriegt habe, bevor der Spaß am Bloggen verpuffen konnte. Dass ich nicht zugelassen habe, dass mir der “du musst noch”-Druck die Motivation nimmt. Ich kann nur jedem raten, ob Blogger oder nicht: nehmt etwas Druck weg, macht euch klar, dass ihr freiwillig tut was ihr liebt und tut es. Wann, wo, wie ihr wollt.


Kleid – Sheinside (aktuell), Federohrringe – New Yorker

Eigentlich wollte ich etwas schönes übers Bloggen schreiben. Denn irgendwie fühlt es sich an, als wäre mein Blog jetzt alt genug, um ihm mal ein paar Worte zu widmen. Es sollte etwas andächtiges und liebevolles werden – denn das bin ich. Voller Liebe für meinen kleinen Platz im World Wide Web. Und doch beschäftigt es mich besonders, wie viel Bedeutung ich diesem geliebten Plätzchen namens Bonny & Kleid beimesse. Wann ist zu viel, zu viel? Wie viel ist gesund? Wie viel macht Spaß? Dass diese Fragen nicht immer einfach zu beantworten waren, wollte ich euch nicht verschweigen. Dass ich das hier liebe wisst ihr ja. Dass ich manchmal Angst habe es zu sehr zu lieben, das wisst ihr nun auch!

27 comments

  1. Super Blogartikel Kristina.

    Ich finde das der wesentliche Unterschied zwischen öffentlichen Medien (Tageszeitung/ Runfunk/ TV) und Blogs darin besteht, dass wir Blogger aus einer Leidenschaft für irgendetwas heraus schreiben. Wir haben ein Thema für das wir uns begeistern könne. Etwas, dass wir mit anderen Leuten teilen und austauschen möchten.

    Spaß an der Sache ist die Beste Inspirationsquelle.

    Niemand kann uns vorschreiben, wann, wo, wie oft und über was wir schreiben sollen. Wir selbst entscheiden.
    Natürlich setzt man sich hin und wieder unter Druck, seinen Lesern gerecht zu werden. Vielleicht verfällt in guten Phasen auch in einen Rausch nach noch mehr Lesern, wie auch in etwas ruhigeren Phasen in die Angst, die gewonnenen Leser zu verlieren.

    Ich blogge jetzt seit knapp drei Jahren – damit anzufangen war die beste Entscheidung meines Lebens. Viele Türen, die mir sonst verschlossen geblieben wären haben sich geöffnet. Ich durfte viele Künstler kennenlernen, die mich immer wieder dazu bringen mein eigenes Leben und Entscheidungen zu hinterfragen und das Leben aus anderen Sichtweisen zu betrachten. Durch das schreiben, reflektiere ich sehr viel. Es hat mir geholfen mich selbst besser kennenzulernen.

    Ich kann das Schreiben nur jedem weiter empfehlen – egal ob nur für sich allein, oder "für" andere. Wichtig ist nur, dass man das schreibt was einen bewegt und nicht, dass was "vermutlich" der Masse gefällt. Wenn ich mir diese unglaublich vielen schlechten Beauty Blogs und Videokanäle anschauen, könnte ich mich übergeben.

    Liebe Kristina, ich bin ein großer Fan von deinem Blog und freue mich jederzeit über neue Beträge von dir.
    Herzliche Grüße
    Ariane (Kunsttour Blog) aus Stuttgart :-)

    PS: Vielleicht lernen wir uns ja mal persönlich kennen…

    1. Hey Ariane,

      vielen lieben Dank dir für deinen inspirierenden Kommentar! Ich würde mich auch sehr freuen, wenn wir uns mal kennenlernen würden. Vielleicht auf dem Bloggerstammtisch in Stuttgart ;) Das wäre super!

      Genau das ist es, nur wenn man Spaß an etwas hat, ist man gut darin. Und nur dann inspiriert es einen auch zu neuen Ideen. Sobald bloggt, weil man meint es zu müssen und nicht weil man will, geht gerade das verloren was am Bloggen so wunderbar ist.

      Liebe Grüße
      Bonny

  2. Erstmal alles Gute zu, Bloggeburtstag! :D Ich verstehe aber haargenau, was du meinst. Dieses Gefühl, bloggen zu müssen, ist bei mir auh manchmal im Hinterkopf, kriege aber ebenfalls immer die Kurve! :D Jedenfalls bin ich echt begeistert davon, was du in einem Jahr so hinbekommen hast *-*

  3. ganz toller text! ich seh es wirklich genauso und hoffe, dass ich dadurch, dass ich nur aus lust und laune blogge für immer meinen Gefallen am Bloggen behalten kann…ich will nicht, dass irgendwann die Luft raus ist ;) wäre sehr schade ;)

  4. Tatsächlich hab ich auch momentan einen Hänger – eigentlich blogge ich alle zwei Tage, das wäre gestern gewesen, da war ich zu k.o., heute habe ich keine Lust… triffst also einen Nerv bei mir! Und beeindruckend, was du dir in einem Jahr aufgebaut hast!

  5. Liebe Kristina,

    ich finde mich so sehr wieder in deinem Artikel. Momentan macht es mir wahnsinnig Spass viel zu schreiben, ich bin sozusagen im Flow. Aber ich muss aufpassen, dass das nicht umschlägt und zur lästigen Pflicht wird. Will die Leser ja auch nicht überfordern mit meinen vielen Posts.
    Mach weiter so, du machst das genau richtig!

    Liebe Grüße
    Julia

  6. Sehr schöner, ehrlicher Text! Ich kenne das Gefühl bloggen zu müssen, aber meine beliebtesten Posts sind irgendwie immer die, die ich mit voller Lust und Energie geschrieben habe! Du hast schon viel erreicht in deinem ersten Jahr! Und wenn das mit Freude geglückt ist – umso besser! Von deinen Followern kann ich nur träumen, trotzdem macht es Spaß für ein paar Leute zu schreiben, die wieder kommen! Liebe Grüße und ich freue mich auf weitere Posts von diesem einen meiner Lieblingsblogs! Nadine

  7. Super Beitrag!
    Ich weiß genau was du meinst und war kurz davor auch abzudriften. Und genau in diesem Moment habe ich dann einfach eine Pause eingelegt. Für mich eben. Es ist so wichtig nicht zu vergessen, dass man eigentlich für sich selbst bloggt!

  8. Ich hatte auch mal so eine Phase, in der ich viel zu verbissen war, mich gestresst habe und alles jedem Recht machen wollte. Bis ich ein paar Wochen lang absolut keine Lust mehr auf das Ganze hatte und mich etwas rar gemacht habe. Die kurze Auszeit hat echt gut getan, seitdem sehe ich viele Dinge ganz anders, setze mich nicht unter Druck und poste auch in manchen Monaten nur 2 Beiträge, wenn in meinem Leben sonst zu viel zu tun ist. Ich blogge bald schon 4 Jahre und ich glaube, dass es früher oder später fast jedem Mal so geht :)

  9. Wunderbarer Beitrag! Ich werde ihn mir zu Herzen nehmen! Bisher ging es mir noch nicht so, aber ein bisschen bammel habe ich schon, dass es eventuell mal so werden könnte =(

    Dein Kleid gefällt mir übrigens auch sehr gut!

    Viele Grüße,
    Fiona

  10. Boah, was für ein schöner Post. Wenn das nicht ehrlich ist? Und eigentlich will man genau das als Leser , dann weiß ich auch nicht. Ich glaube der Unterschied beim bloggen ist Hobby oder Beruf!!!!! (leider zu selten die Berufung)
    Bitte schreibe genau in so einem Stil weiter, denn es macht riesigen Spaß Deinen Blog zu lesen. Freue mich schon aufs nächste Mal egal, ob morgen oder in einem Monat. Herzichen Glückwunsch zum Einjährigen.
    Liebe Grüße
    Perabella

  11. Sehr schön geschrieben und so wahr. Ich habe die Schreiberei ja mal nebenberuflich gemacht.. so richtig mit Druck (die News MUSS in 10 Minuten online und Wochenende und Feierabend gab es so und so nicht ^^). Dann hat es einen riesen Knall gegeben und ich habe hingeworfen, weil es nichts mehr mit Spaß zu tun hatte… die Leidenschaft war weg, alles nur noch Zwang. Die erste Zeit war hart, fast wie auf Entzug… ich wusste gar nichts mit mir anzufangen mit so viel Zeit.

    Dann nach ca. einem halben Jahr kroch langsam in mir ein Gefühl hoch… "ich will wieder Schreiben"… aber was.. und wo.. und sicher nicht mehr so mit Druck. Also, was eigenes, wo keiner außer ich selbst festlege, wann und was ich schreibe. Habe ich drei Wochen keinen Bock zu schreiben (ist bisher noch nie passiert :D ) auch egal. Ist es schlimm, dass nur eine Handvoll Menschen meine Sachen lesen… nein. Ich freu mich über jeden Kommentar wie ein Schnitzl und feier jeden neuen Follower (egal welche Plattform).

    Am Anfang hatte ich so viel zu Schreiben und zeigen, dass ich jeden Tag veröffentlicht hab.. nach so 7 Monaten kam dann zum ersten Mal das Gefühl "jetzt ist alles raus" … tote Hose im Hirn… Leere :D Naja, passiert halt, dann gab es halt eine Pause, bis ich wieder etwas zu sagen hatte.

    Ich finde deinen Blog wunderschön, mach weiter so. Daumen hoch.

    LG Joella von http://www.joellas-day.de

    P. S. bis zum 30. Juni gibt es bei mir noch drei leckere Yves Rocher Geschenk-Sets zu gewinnen.

  12. Ich hatte auch schon eine Phase und wollte aufhören. Mir wurde das Bloggern viel zu stressig. Bis ich gemerkt habe, dass ja gar nicht jeden Tag ein Beitrag kommen muss. Klar wäre das schön, aber so ist es 10 x besser für mich. Das ist wieder gut für die Beiträge und gute Beiträge sind gut für die Leser…

  13. Ein wunderbarer Post, mir ist schon oft in den Sinn gekommen 'Miese, du musst ja noch dies… und es wäre ja praktischer wenn du jetzt..'. Oft hab ich es dann nicht gemacht und auch die kommenden 1-2 Tage keine Motivation gehabt. Aber ich bin in meinem Blog-Jahr auch gewachsen und habe mit ihm Hobbys vertieft die ich ohne wohl nie so angespornt unternommen hätte.
    Und das Kleid auf den Bildern ist wunderschön!
    Liebst,
    Farina

  14. Wärst du so lieb und könntest mir in einer Mail oder via Facebook schreiben welche Kleidergröße du bestellt hast? ich möchte dort das erste mal bestellen und bin mir da noch recht unschlüssig :)

    Wäre super!
    Liebe Grüße, und war schön dich persönlich beim Stammtisch kennen gelernt zu haben :)

    Dani
    info@fabulousfood.de

  15. Wunderschöne Bilder und ein interessanter Artikel! Bei mir fragen mich auch viele, wie ich so oft bloggen kann, aber mir gehen einfach nie die Ideen aus. Am liebsten möchte ich noch mehr bloggen, haha. Aber da fehlt dann echt die Zeit. Ich kann es aber gut nachvollziehen, wenn einem das zu viel wird, da sollte man es dann auch besser ruhiger angehen. Schließlich bestimmt jeder selbst sein Tempo und wie oft man Lust zum Bloggen hat, wieviel Zeit der Blog einnehmen darf. Der Spaß an der Sache muss definitiv im Vordergrund stehen! Das spürt man auch als Leser. Deinen Blog verfolge ich immer sehr gerne, man sieht einfach wie schön und liebevoll du deine Beiträge immer gestaltest. So macht das Spaß!

  16. Erstmal: Herzlichen Glückwunsch zum Bloggergeburtstag!
    Und dann wollte ich noch sagen, dass es mir vor nicht allzu langer Zeit genauso ging. Du hast das sehr schön in Worten zusammengefasst, wie das ist, mit der Pflicht und dem "Muss"-Gefühl. Dem gibts gar nichts mehr hinzuzufügen. Viel Freude weiterhin mit deinem Blog! (:
    Liebst,
    Liz. http://lizinview.blogspot.co.at/

  17. Blogger ist gemein, da habe ich dir so ein langes und witziges Kommentar geschrieben und dann? Weg, noch bevor ich es veröffentlichen konnte :-( doofe Technik!

    Also ich will Danke sagen für deine Offenheit! Es ist für mich beruhigend zu hören, dass nicht nur ich manchmal mit mir selber hadere und aufpassen muss, mich nicht zu übernehmen oder am Ende einfach nur schlechten Mist in die Welt zu klopfen.
    Bloggen ist Hobby und soll Spaß machen, Kreativität eine Möglichkeit geben und wie in deinem Falle einfach das Talent, Menschen zu verzaubern mit leckerem Essen und hübschen Outfits.
    Ich wünsche dir, dass du noch lange Spaß dabei hast und noch einige Bloggeburtstage kommen!

    1. Och nö, das kenne ich. Sowas ist super ärgerlich. Danke dir, dass du dann doch nochmal in die Tasten gehauen hast :) Das ist wirklich sehr beruhigend, dass ich da nicht die einzige bin, die aufpassen muss, es nicht zu übertreiben.

      Liebe Grüße

  18. Liebe Bonny,
    auch ich mache mir gerade viele Gedanken rund ums bloggen. Wie ich blogge, warum,….deshalb freue ich mich, dass ich diesen Beitrag von dir gefunden habe! Sehr schön geschrieben und so wahr! Danke!
    Liebe Grüße Juliane

  19. Ein Jahr ist dein Blog jetzt alt? Wow. Er sieht so professionell also positiv professionell aus, das ich dachte er wäre schon älter. Deinen Text finde ich sehr gut geschrieben, er zeigt mir auch, das ich nicht die Einzige bin, die so denkt. Ich mache mir so viel Druck "Du musst doch mindestens einmal in der Woche etwas hochladen, Andere schaffen das jeden Tag und die haben auch noch einen Job und du nicht und du schaffst es nicht mal einmal in der Woche einen Post zu veröffentlichen". Dieser Gedanke kommt dann und dann zwinge ich mich dazu etwas zu schreiben. Was ja völliger Quatsch ist. Dann poste ich halt nicht jede Woche etwas, sondern nur jede Zweite und dann mal wieder zwei Mal in der Woche. Das bleibt ja mir überlassen wie ich das handhabe. Aber es ist schon mal gut zu wissen, dass du dir auch solche Gedanken machst.
    Süße Grüße
    Alison

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