Ouftit: Vertrau dir

Die erste Reaktion, wenn ich von meinen Berufswünschen erzählte, war immer Skeptis. Gefolgt von einer Tirade von gut gemeinten Ratschlägen, Horrorgeschichten, Taxifahrer- und Pommesbudenverkäuferwitzen und…

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Die erste Reaktion, wenn ich von meinen Berufswünschen erzählte, war immer Skeptis. Gefolgt von einer Tirade von gut gemeinten Ratschlägen, Horrorgeschichten, Taxifahrer- und Pommesbudenverkäuferwitzen und Schwarzmalerei. Man kann es niemandem verdenken, wir Menschen sind eben Fans von Regelmäßigkeiten und Statistiken. Und die prognostizieren für bestimmte Wünsche und Träume eben eine düstere Zukunft. Superstar, Model, Schauspieler sind wohl die Standartträume die in den Augen der meisten Menschen schon zum Scheitern verurteilt sind, wenn sie nur gedacht werden. Ich bin da anderer Meinung.


Erfolg ist, was du daraus machst. Keiner kann fühlen, wie viel Ehrgeiz du hast oder wie viel Durchhaltevermögen. Und keiner kann dir garantieren, dass du etwas nicht schaffst. Mein erster wirklicher Berufswunsch war der, der Kommunikationsdesignerin. Meine Mappe war fast fertig, da habe ich einen Rückzieher gemacht. Der Mann vom Arbeitsamt, mein Umfeld und sogar Menschen die den Beruf selbst ausüben haben mir abgeraten. Kaum Zukunftchancen, zu große Konkurrenz, der Druck kreativ zu sein, Abgabefristen, wenige Jobs, unsichere Jobs – die Liste lässt sich lange fortschreiben. Also hab ich aufgegeben. Die Mappe verstaubt heute im Spalt zwischen Schrank und Wand. Wann immer ich sie öffne werde ich traurig. Nicht, weil ich heute etwas anderes mache oder sie umsonst angefertigt habe, sondern weil ich mich beeinflussen lies und mich von etwas abbringen lies was ich doch eigentlich wirklich wollte.

Mit dem nächsten Berufswunsch wurde es nicht besser. Ich wollte Redakteurin werden. Schreiben, Redigieren, Zeitung machen. Ich wollte von Anfang an explizit in den Printjournalismus, wobei ich mich den selben Sprüchen ausgesetzt fühlte, wie bereits vor der Mappenabgabe. Der Print- Journalismus ist tot, der Job hat keine Zukunft, die Konkurrenz ist zu groß, probier´s doch lieber mir was Handfestem. Mit meinem Studiengang der Geistes- und Sozialwissenschaften wurden mir ebenfalls sehr düstere Zukunftsaussichten prognostiziert. Ich würde mal Taxi fahren, war das Mildeste, ich würde auf den Strich gehen müssen, das Härteste, was gesagt wurde. Ich hatte aus der verpatzten Chance Kommunikationsdesignerin zu werden aber meine Lehre gezogen. Ich hatte mein Ziel klar vor Augen und lies mich, wenn dann, von meinen eigenen Zweifeln einnehmen, nicht aber von den der anderen. Ich strengte mich an, ich absolvierte Praktika, wenn andere auf Weltreise gingen oder Geld verdienten, ich nahm jeden Job an den ich kriegen konnte – auch die miesen und ich übte, lernte und fing mit dem Bloggen an.









Heute ist alles gut. Ich bin langsam am Ziel und darüber unvorstellbar glücklich. Heute kann ich die Mappe aufschlagen und muss lächeln, es hat sich alles zum Guten gewendet. Ich bin stolz und habe auf der Reise zu meinem Wunschberuf eins gelernt: Auch wenn es die anderen nur gut meinen, auf sich selbst zu vertrauen, ist der beste Rat der Welt.An dieser Stelle möchte ich mal Danke sagen. Und zwar an meine Eltern ohne die ich damals vermutlich nicht einmal mit der Mappe angefangen hätte. Ohne die ich weder den Mut für den einen, noch für den anderen Berufswunsch aufgebracht hätte. Ohne die ich nicht da wäre wo ich bin und nicht die wäre die ich bin. Dass ihr immer hinter mir gestanden habt und alles unterstützt habt was ich wollte und was ich tat, obwohl ich bekanntlich auch mal schlechte Ideen habe, das bedeutet die Welt für mich.

26 comments

  1. Sehr motivierender Post! Ich bin 16, habe zwar vor mein Abi zu machen, aber trotzdem mache ich mir zur Zeit viele Gedanken darüber, ob die kreative Branche (die mir liegt) wirklich so sicher ist… Eben genau aus den Gründen die du anggefangen hast aufzulisten. Es gibt so viele kreative Köpfe und um Erfolg zu haben muss man einfach der beste unter den besten sein und auch jede menge Glück Haben. Trotzdem kann ich mir im Moment nichts anderes vorstellen und bin gespannt wo ich in ein paar Jahren gelandet bin oder ob ich noch suche :) Liebe Grüße, deine Lizzy
    lindthings.blogspot.com

    1. Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass alles so klappt wie du dir das vorstellst. Vielleicht hast du ja auch mit vielen gut gemeinten Ratschlägen, die dich eher runterziehen, zu kämpfen. Dann hoffe ich, dass du dich nicht so stark irritieren lässt und dein Ding trotzdem durchziehst :) Viel Erfolg wünsch ich dir!!

  2. Ich weiß genau wie du dich fühlst! Ich wollte damals jahrelang Modedesign nach meinem Abitur studieren, kurz danach haben es mir meine Eltern aber vehement ausgeredet, sogar gesagt, dass sie es mir nicht bezahlen würden, sodass ich umgeschwenkt bin auf Wirtschaftswissenschaften, was auch interessant war, aber halt nicht meins. Nach vier Semestern Wiwi habe ich dann Philosophie und Politikwissenschaft angefangen, diesmal auch mit der Unterstützung meiner Eltern, weil sie eingesehen hatten, dass ihre Beeinflussung nicht das wahre war :) Jetzt bin ich super glücklich – genau wie du teilweise noch traurig, dass ich es mir hab ausreden lassen, aber froh, dass ich diesen Teil durch meinen Blog ausgleichen kann…
    Ich finde dein Outfit übrigens super spannend und wunderschön! Ich hatte so ein ähnliches Kleid, mit super langem Schlitz neulich bei Gina Tricot an und hatte mich gefragt, wie ich das bitte tragen sollte. Jetzt weiß ich es! Sieht super raffiniert aus mit den Shorts und dem romantischen BH :)

    Liebst Christin
    von Glasschuh.com
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    1. Die Eltern sind da, glaube ich, mega wichtig. Wenn sie einen unterstützen bringt man auch eher den Mut auf, es anzugehen. Find ich aber super, dass du deinen Weg gefunden hast. Ich glaube egal wie man sich entscheidet, ein bisschen Wehmut, dass man den anderen Weg nicht eingeschlagen hat, wird da immer bleiben.

      Danke für das Kompliment! Musste auch erst überlegen, wie ich es kombiniere :D

  3. Ein sehr schöner Post! Ich schätze jeder hatte mal einen (Berufs-)Wunsch, den er od. sie unbedingt ausführen wollte, aber einem ausgeredet worden sind. Ich habe auch manchmal das Problem, das ich mir selbst Wünsche ausrede, aus Angst arbeitslos oder alleine und ausgeschlossen zu enden, aber inzwischen habe ich realisiert, dass man mehr machen kann, als man selbst realisiert.

    Und dein Outfit ist übrigens auch super schön, ich liebe es wie du die Sachen kombiniert hast :)
    xoxo Liz ♥
    von Little Marzipans ♥

    1. Das mag stimmen. Vor allem in jungen Jahren hat man ja auch viele verschiedene Berufswünsche die man nie alle umsetzen kann.. Mir geht´s da auch so. Ich bin selbst oft unsicher gewesen, ob ich das richtige mache. Wenn dann von außen noch viele Zweifel geäußert werden, dann wird es halt noch schwerer an sich zu glauben. Und vielen Dank für das Kompliment noch :)

  4. Liebe Bonny,
    total toller Artikel. Ich kann das alles so gut nachvollziehen! Ich habe eigentlich den gleichen Berufswunsch und auch mir werden immer wieder mit meinem sozial-/geisteswissenschaftlichen Studiengang düstere Berufschancen prophezeit. Aber ich denke solang man selbst dahinter steht und es auch wirklich will, schafft man alles :)
    Liebste Grüße
    Lea

    PS: Ich hab schon zwei deiner Posts verpasst weil die auf Bloglovin gar nicht in meinem Feed erschienen sind :(

    1. Ach, da bin ich also wirklich nicht die einzige :D Du hast völlig recht, am Ende zählt, ob man selbst dahinter steht!

      Ohje, das ist ja komisch mit den BL-Postings. Schaue gleich mal nach woran das liegen kann. Danke für´s Bescheid geben :)

  5. Super! Schönes Outfit, tolle Bilder und noch tollerer Text!
    Ich finde es wirklich super und beeindruckend, dass du das so durchgeogen hast und dich am Ende nicht mehr durch andere lenken lassen hast. Wenn man ein Ziel hat, dann sollte man dahinter stehen und sich nicht von anderen reinreden lassen! Respekt, dass du das durchgehalten hast und so deinem Ziel immer näher kommst! Ganz viel Erfolg noch weiterhin!

    Liebe Grüße
    Anna

    1. Vielen Dank Anna :) Ich hoffe, dass ich dran bleibe und mir die Zuversicht nicht mal wieder verloren geht. Aber ich denke ich habe da in den letzten Jahren viel dazugelernt!

    1. Das ist sehr schade, aber war bei mir ja auch nicht anders – weiß also, dass die anderen da oft großen Einfluss auf einen haben. Ich hoffe jedenfalls, dass du jetzt etwas machst, was dich dennoch glücklich macht.

  6. Ich verstehe dich nur zu gut.. wenn man selbst vielleicht nicht 100%ig von etwas überzeugt ist, sich aber noch 10%, vielleicht weniger, vielleicht mehr, zum Überlegen und Abwägen übrig lässt, kretschen da schnell mal solche dazwischen die meinen, es besser zu wissen. Aber darauf sollte man sich im Endeffekt wirklich nicht verlassen, das stimmt wohl. Jeder macht ja was anderes aus der Sache, jeder ist irgendwie individuell – man kann eigene Erfahrungen nicht immer auf andere übertragen. Und da übergehen viele, finde ich, den schmalen Grad zwischen gut gemeinten Rat und starke, vielleicht auch negative Beeinflussung bezüglich Ratschlägen. Vor allem dann, wenn man vielleicht gar nicht annähernd danach gefragt hat.
    Ich hab so Entscheidungssituationen, da wünsche ich mir einen solchen Ratschlag. Bei dem ich mir total unsicher bin und mir wünsche, dass mir die ein oder andere Last abgenommen wird. Dann frag ich aber auch danach. Was ich dann eben nicht mag sind die Arten von "Ratschlägen", die kommen, wenn man auch noch andeutet, dass man diesen nicht braucht. Warum!? Warum kann man nicht einfach den eigenen Weg gehen?
    Ich muss an dieser Stelle auch ganz blöd fragen – was genau machst du eigentlich nebenbei? Man hat sich zwar gegenseitig schon ein bisschen kennengelernt, aber irgendwie geht es ja bei sowas immer ums Thema Bloggen & Co. :D Auf jeden Fall ist es top, dass du deinen Weg gehst, damit glücklich bist & dich nicht von anderen beeinflussen lässt. Und dass deine Eltern immer so hinter dir standen, ist mindestens genauso toll!!
    Ach ja – das Outfit ist auch riiiiichtig toll, irgendwie mal was anderes. Steht dir ausgezeichnet!

    1. Das ist es ja, man selbst hat ja eh schon häufig Zweifel, was ja ganz normal ist. Die der anderen kann man dann halt eigentlich nicht brauchen.

      Ich bin Volontärin, werde also Redakteurin bei einer Zeitung :) Da hast du recht, beim Bloggen verliert man manchmal ganz aus den Augen, dass die Leute ja neben dem Blog auch noch was anderes machen :D

  7. Ich finde es toll wie du Wert auf deine Accessiores setzt und weißt wie du sie richtig in Szene setzt. Mir gefallen die Kette und deine Ringe, es fehlen nur noch ein paar schlichte Ohrringe aber du siehst auch ohne perfekt aus! Der Lippenstift steht dir auch ausgezeichnet!
    Liebe Grüße

    1. Danke! Ich liebe Accessoires einfach und bei den Klamotten dann lieber schlichte Teile… Ohrringe trage ich leider gar nicht mehr, sollte ich mal wieder anfangen bevor die Ohrlöcher zuwachsen :D

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