Roadtrip: Tipps für das Reisen mit Auto

Urlaub fällt für mich dieses Jahr flach. Grund genug mal wieder etwas in Erinnerungen zu schwelgen. Zum Beispiel an den Roadtrip durch Europa, den meine…

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Urlaub fällt für mich dieses Jahr flach. Grund genug mal wieder etwas in Erinnerungen zu schwelgen. Zum Beispiel an den Roadtrip durch Europa, den meine Schwester und ich letztes Jahr unternommen haben. Die Eindrücke sind noch immer ganz frisch und wenn mich einmal das Fernweh packt, tröstet mich der Gedanke daran, dass der nächste Roadtrip ganz bestimmt kommt. Unser nächstes Ziel ist der nördliche Teil Europas und auch, wenn es bis dahin noch ein Weilchen dauert, weiß ich jetzt schon genau, dass wir uns wieder für die Reise mit Auto entscheiden werden. Welche Vorteile das Umherreisen mit dem Auto hat und welche Roadtrip- Tipps ich allen geben würde, die im Sommer losziehen wollen, erzähle ich euch im heutigen Beitrag.

Man sieht Orte, die nicht im Reiseführer stehen


Nichts gegen den Markusplatz in Venedig, den Champs Elysee in Paris oder das Atomium in Brüssel, aber Fakt ist nun Mal, dass kein Spürnasen-Abzeichen nötig ist, um diese Orte zu finden. Wenn man sich hingegen auf einem verlassenen, alten Friedhof in einem französischen Dörfchen wiederfindet oder eine einsame Bucht am Atlantik entdeckt, hat man das Gefühl einen Ort wirklich entdeckt zu haben. Kennt ihr das, wenn ihr eine Sehenswürdigkeit fotografiert, um euch blickt und seht, dass bei hundert anderen Menschen exakt das selbe Touristenfoto auf der Speicherkarte landet? Irgendwie fühlt es sich falsch an. Ich liebe Momente auf Reisen die ich für mich habe. Ohne hunderte Touristen um mich. Auf einem Roadtrip erlebt man unzählige dieser Momente. Die einem den Atem rauben und ein Grinsen ins Gesicht meiseln.

Ganz viel Zeit zum Nachdenken


Machen wir uns nix vor, entschließt man sich für einen Roadtrip, sitzt man zusammengerechnet tagelang im Auto. Meine Schwester und ich haben diese Zeit für alles mögliche genutzt: Zum Quatschen, zum Singen, zum Albern. Frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel, sehe ich den größten Vorteil in dem vielen Gefahre aber in der Zeit zum Nachdenken. Das Autofahren hat irgendwann fast etwas Meditatives. Man lernt sich selbst besser kennen und wird sich über viele Dinge klar, die man vorher nur verschwommen gesehen hat.

Viel Freiheit!


Einfach einen Tag länger am Strand bleiben? Spontan einen Abstecher in die nächste Stadt machen? Alles kein Problem, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die Möglichkeiten sind endlos. Solange der Tank voll ist, stehen einem so viele Ziele offen. Wir sind mehr als einmal freiwillig vom Weg abgekommen und haben Umwege keinen Moment bereut und den Spaß an absoluter Spontanität entdeckt. Wer sich also so richtig frei von Zeitplänen fühlen möchte, für den ist ein Roadtrip genau das Richtige.

Übergepäck ist kein Problem


Gerade, wenn man euer Gepäck, wie meines, vor Urläuben zu Türmen aufhäufen könnten, dann habt ihr bei einer Reise mit dem Auto gute Karten auch alles unterzukriegen. Wir hatten auf unserer Reise wirklich alles dabei was man nur dabei haben kann. Stative für die Kamera, Surfboard, Schuhe, Kissen, Bücher – alles munter reingestopft in den kleinen Hyundai. Klar kann man auch mit wenig reisen. Wir waren aber immer wieder froh, dass unser Auto all unseren Kram für uns durch die Gegend kutschiert hat. Und waren so auch für alle Eventualitäten gewappnet und dadurch auf der Reise viel entspannter.

Man spart Geld


Ja, tatsächlich. Zumindest, wenn man die Reise mit Auto mit Flugreisen oder Bahnfahren vergleicht. So teuer der Sprit auch sein mag, Bahnfahren ist noch teurer. Bei meinen mäßigen Rechenkünsten gebe ich keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Aber ein Interrail-Pass für einen Monat (durch ganz Europa) kostet mal eben schlappe 442 € (ab 25 Jahren dann 668 € ) pro Person. Beachten muss man dabei natürlich, dass der Pass nur für Zugfahrten gilt. Wollt ihr also ans Meer oder innerhalb der Stadt mit Bus oder Metro fahren, kostet das wieder extra. Wir haben lange gehadert, ob wir uns nicht doch für Interrail entscheiden sollten, waren – auch was den finanziellen Aspekt angeht – dann aber sehr zufrieden mit unserer Entscheidung für den Roadtrip. Letztlich sind wir bei 300€ Spritkosten pro Person gelandet. Und das für 6 Wochen umherfahren.

Ein paar Roadtrip-Tipps:

* eine Investition, die sich auf alle Fälle auszahlt ist die in ein gutes Navigationsgerät. Vor allem, wenn man – wie ich – einen natürlichen Orientierungssinn hat wie ein Stück Brot. Wir haben uns für dieses Modell für knapp 100 Euro entschieden und den Kauf nie bereut. Sogar einen Namen hatte “Luise” – unsere Gute.

* die meisten Autowerkstätten bieten einen Urlaubscheck an. Meistens ist der nicht einmal teuer. Wenn die Liste mit den zu reparierenden Teilen danach lang ist, überlegt euch gut was Priorität hat. Autowerkstätten möchten natürlich Profit schlagen und stellen den Zustand eures Autos oft schlechter dar als er ist. Wir haben vorher einen Ölwechsel durchgeführt, die Bremsbeläge erneuert und sämtliche Flüssigkeiten, wie z.B. die Kühlerflüssigkeit aufgefüllt.

* ein gutes Ordnungssystem beim Packen ist goldwert. Überlegt euch vorher wie ihr packt, an welche Taschen ihr jederzeit – auch während der Fahrt – rankommen müsst und wo was verstaut ist. Das spart ungemein Zeit und Nerven. Wir haben zum Beispiel den gesamten Campingkram, wie Schlafsäcke, Zelt und Campingkocher im Kofferraum verstaut und extra Taschen für Kosmetik- und Hygieneartikel, Badesachen, Klamotten oder Schuhe gepackt. Meistens – wenn wir für ein oder zwei Nächte zwischen übernachteten – haben wir dann aus jeder Tasche das Nötigste zusammengepackt und in einen Rucksack gestopft den wir dann mit zur Unterkunft nahmen.

* durch das Umfahren der Autobahn und der Mautstrecken spart man sich auf einer vierwöchigen Reise locker mal 200 Euro zusammen. Außerdem sind die mautfreien Strecken weitaus schöner, als der triste Beton der Autobahn. Zusätzlich spart man meistens auch noch Sprit, denn man fährt viel langsamer.

* Klima aus! Gerade im Süden ist das nicht immer so leicht, aber wir haben es konsequent durchgezogen: Die Klimanlage blieb aus. Unglaublich, wie viel Sprit (und Erkältungen) man sich dadurch erspart. Wenn man die Maut und somit auch die Autobahn umfährt, tuckert man sowieso mit höchstens 100 km durch die Gegend, da kann man das Fenster getrost offen lassen (und riecht immer gleich, wenn man in die Nähe des Meeres kommt!)

urlaub-mit-auto-tipps

Natürlich darf man auch die Nachteile eines Roadtrips nicht unter den Teppich kehren. Die Spritkosten sind hoch, mindestens genauso hoch wie der CO2-Ausstoß, den so ein Auto nun mal produziert. Desweiteren riskiert man bei jedem Parken einen Diebstahl oder eingeschlagene Scheiben, ganz zu schweigen von der Parkplatzssuche, die nicht immer unkompliziert ist und dem Risiko, dass was kaputt geht. Wie immer, muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die Vorteile oder die Nachteile überwiegen. Wir sind auf unserer Reise jedenfalls Roadtrip-Fans geworden und sagen: Roadtrip? Immer wieder gerne!

Habt ihr auch schon Mal einen Roadtrip gemacht oder habt ihr, wie wir, schon Wunschziele?

17 comments

    1. Ja, die Angst hatten wir am Anfang auch. Sind beide eher ein bisschen die Sorte “Schisser”, das hat sich dann aber von Tag zu Tag und Woche zu Woche gebessert bis die Angst ganz weg war :) Lag aber vermutlich auch daran, dass wir fast nur gute Erfahrungen auf der Reise gemacht haben.

  1. Hallo meine Liebe <3
    Ich schreibe dir heute selbst noch im Urlaub befindend, aber wieder im Lande ;)
    Nicht dass du dich wunderst, mein fabelhafter Gewinn ist brav und artig von den Kollegen angenommen worden und sobald ich wieder auf der Arbeit bin schicke ich ein paar Beweisfotos ;)

    Mein Freund und ich haben selbst auch schon 2 Roadtrips gemacht.
    Einmal mit dem Auto durch Dänemark, Westküste rauf bis zur Spitze und Ostküste wieder runter ;)
    Der zweite ging durch Südschweden. Das Gewfühl der Freiheit kann ich nur bestätigen.
    Wir waren beides Mal mit dem Zelt unterwegs und konnten, wenn wir wollten jeden Tag woanders übernachten ;)

    Lieben Dank noch einmal und herzliche Grüße
    Mary

    1. Das ist so ungefähr das, was wir uns für den nächsten Roadtrip vorgenommen haben. Dänemark und Schweden sind da auch Ziele. Ein bisschen Kontrastprogramm zum Mittelmeer und dem Süden Europas. Ja, das ist so klasse, dass man nicht an Hotels gebunden ist und einfach bleiben kann, wo es einem gefällt.

      Super, das freut mich, dass der Gewinn heil angekommen ist und von dir bald in Empfang genommen werden kann ;) Freue mich auf die Fotos!

  2. Wieder so ein schöner “Das-will-ich-auch-mal”-Artikel! 6 Wochen einfach so umher fahren klingt traumhaft schön, ich hatte das schon ganz lange mal vor, aber dann in den USA. Mal sehen, ob sich das irgendwann noch erfüllen lässt.
    Liebe Grüße
    Julia

    1. Ja, ist einfach schade, dass sich so ein langer Roadtrip so schwer mit dem Urlaub vereinbaren lässt. Ich befürchte, sobald ich ab September arbeite, werden aus 6 Wochen Freiheit ganz schnell 10 Tage /: Ein Roadtrip durch die USA – das wär´s echt. Ist auch noch so ein Traum von mir, befürchte aber, dass muss auch aus finanziellen Gründen erst Mal hinten anstehen :D

  3. Kaum das ich die letzten Worte deines Berichts gelesen habe, kam mir ein: “Das will ich auch” in den Sinn. Mensch – ich wünschte ich könnte die Zeit aufbringen! (Mit 27 Tagen Urlaub im Jahr ist das leider unmöglich, sechs Wochen einfach frei zu sein..) Aber wenn ich irgendwann einmal die Möglichkeit haben sollte.. dann möchte ich das auch in die Tat umsetzen! ♥♥

    Alles ♥
    Selly
    von SellysSecrets || Instagram

    1. Da hast du leider recht. Bei mir ging das auch nur, weil ich lange Semesterferien hatte. Die Zeiten sind jetzt leider auch vorbei und sechs Wochen am Stück Urlaub zu bekommen ist schlicht unmöglich. Aber mit zwei oder drei Wochen kann man sicherlich auch tolle Roadtrips machen :)

      Liebe Grüße
      Bonny

  4. Toller Post, ich hätte total Lust auf einen Roadtrip. Leider habe ich kein Auto, aber auf meiner Wunschliste steht es auf jeden Fall noch mit dem Fahrrad ans Meer zu fahren. :) Ich wohne im Ruhrgebiet. Ich stelle mir das total spannend vor, einfach loszufahren und da anzuhalten wo es einem gefällt. Danke für deine tollen Tipps! :)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende! Judith

  5. Ein sehr schöner Post! Ich liebe Roadtrips. Schon als ich und meine Geschwister noch ganz klein waren, haben unsere Eltern im Sommer immer einen Roadtrip kombiniert mit Camping mit uns gemacht. Dafür sind sie mit uns auch immer die Mautstrecken und Autobahnen umfahren und es stimmt , man sieht soviel mehr vom Land und den Menschen. Und wenn ich an diese Urlaube zurück denke sind damit nur schöne, wunderbare Erinnerungen verbunden die ich um nichts in der Welt eintauschen wollte. Und der positive Nebeneffekt, ich habe die Reiselust (besonders die des Roadtripps) geerbt und würde sie jeder anderen Urlaubsart bevorzugen!
    So haben mein Mann und ich letztes Jahr einen 3 Wöchigen Trip durch den Westen Amerikas gemacht! (Einige Eindrücke davon findest du bei mir aufm Blog) Hach, ich könnte sofort wieder los!

    Lieben Gruß, Dori

    1. Das ist klasse, wenn man das dank den Eltern schon als Kind erleben darf. Ich finde da hat man doch auch viel mehr davon, als von einem Urlaub in einer Anlage – vor allem als Kind, wo man so gerne entdeckt.

      Ein Roadtrip durch Amerika ist auch noch so ein Traum von mir, den ich hoffe, irgendwann in die Tat umsetzen zu können :)

      Liebe Grüße
      Bonny

  6. Hey!
    Meine Freunde und ich planen nächstes Jahr einen Roadtrip zu machen. Wir haben allerding nur 2-3 Wochen Zeit. Kannst du uns ein paar Tipps bezüglich Planen und Routen geben?
    Würde mich über deine Antwort freuen :)

    1. Hey,

      kommt natürlich ganz drauf an wohin ihr fahrt. Falls ihr durch Europa touren wollt, könnte ich euch auf alle Fälle unsere Route ans Herz legen. Die war klasse. Bei drei Wochen dann vielleicht etwas abgekürzt und nur bis Nizza bzw zur Cote d´Azur und danach wieder nach Haus. Hier findest du die Route, auch mit Kosten und ein paar weiteren Infos: https://bonnyundkleid.com/2014/09/travel-der-groe-europa-roadtrip-guide/

      Bei der Planung kann ich euch Google Maps als Tool empfehlen. Dort kann man sich verschiedene Routen anlegen und schauen wie viele Kilometer bzw. wie viele Stunden Fahrtzeit die Routen ergeben. Das ist wahnsinnig hilfreich. Gerade wenn ihr mehrere Leute seid, macht das sicher Sinn so kann jeder ein paar Routen anlegen und man kann gemeinsam schauen, welche am besten ist.

      Ich hoffe das hilft euch etwas weiter :)

      Liebe Grüße und schon mal ganz viel Spaß auf eurem Roadtrip,
      Bonny

  7. Was für eine tolle Idee! Wurde gleich abgespeichert – DANKE DAFÜR!

    Wir haben im Sommer einen Roadtrip durch den Südwesten der USA unternommen, ab Las Vegas mit Endstation Los Angeles.

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