{Rezept} Fächerkartoffeln mit zweierlei Pesto [#antifoodwastechallenge]

Unser Konsumverhalten ist ziemlich im Eimer – und das ist wörtlich zu nehmen. Mehr als die Hälfte der Lebensmittel die produziert oder geerntet werden landen…

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Unser Konsumverhalten ist ziemlich im Eimer – und das ist wörtlich zu nehmen. Mehr als die Hälfte der Lebensmittel die produziert oder geerntet werden landen im Müll. Das ist nicht nur wegen “der armen Kinder in Afrika” ziemlich ärgerlich, sondern auch deshalb, weil es unsere Umwelt belastet. Dabei geht es vor allem um den Verpackungsmüll der mit vielen Lebensmitteln einhergeht. Ich kann mich leider nicht damit rühmen, besonders sparsam zu sein. Im Restaurant esse ich oft den Teller nicht leer, zu Hause bleibt eine Packung Camembert auch mal ein paar Tage zu lange liegen ohne angerührt zu werden und wandert dann in den Müll und ich leere auch mal halbvolle Mineralwasser-Flaschen in den Abfluss, weil ich den abgestandenen Rest nicht mag. Ziemlich verwöhnt, oder? Trotzdem bin ich nicht frei vom schlechten Gewissen und versuche mich zu bemühen. Resteessen gibt es bei mir daher oft. Immer wieder mal wird dann ein paar Tage nur vom “Übrig gebliebenen” gekocht, nichts Neues gekauft und alles bis auf den letzten Rest verwertet. Wer das auch öfters mal macht, wird wissen, wie stolz man ist, wenn man aus kläglichen Resten ein hervorragendes Abendessen gekocht hat.
Da setzt auch Marley Spoon an. Das Unternehmen, das Lebensmittelboxen verschickt hat die Aktion Anti-Food-Waste-Challenge ins Leben gerufen. Foodblogger bekommen nach einer Nominierung durch andere Blogger eine Box mit zusammengewürfelten Lebensmitteln zugesendet und sollen daraus ein oder zwei leckere Gerichte kochen. Zusätzlich erlaubt ist lediglich Salz, Pfeffer, Öl und Butter. Und alles muss verwendet werden. Keine Reste. Keine Verschwendung. Da mich Julia nominiert hat (Danke dafür!) habe ich die Box heute früh auch erhalten und mich gleich mal andächtig vor die 10 Lebensmittel gesetzt. Kartoffeln, Tomaten, Frühlingszwiebeln, Parmesan, Creme Fraiche, Rosmarin – super, klingt schon mal gut. Ein paar Herausforderungen gab´s dann aber auch: salzige Sardellen, Marshmallows, eine Birne und Avocado. Wie das aber immer bei Restessen ist: Am Ende wird´s trotz aller Bedenken was. Und so gab es letztlich:
Überbackene Fächerkartoffeln an zweierlei Pesto, Sour Cream und Röstgemüse mit flambierten Birnenauflauf als Dessert
Zutaten für 2 Personen:
4 mittelgroße Kartoffeln
eine Avocado
2 Frühlingszwiebeln
eine Birne
ca. 10 Cocktailtomaten
zwei Zweige Rosmarin
33 g Sardellen
200 g Creme Fraiche
80 g Parmesan
Hand voll Marshmallows
1. Zunächst schält ihr die Kartoffeln, tupft sie trocken und schneidet sie im Abstand von ca. 3 mm ein, so dass sie unten noch zusammenhalten.
2. Würzt sie gut mit Salz und Pfeffer, gebt einen guten Schuss Olivenöl drüber und legt sie dann für 50 Minuten bei 200 Grad in den Ofen, am besten auf einen Rost mit einer Fettpfanne darunter.
3. Während die Kartoffeln im Ofen garen könnt ihr euch an die Dips machen. Zunächst kommt das Sardellenpesto. Gebt die Sardellen mit dem Öl aus dem Glas in einen Mixer, dazu kommen 25 g Parmesan und eine Frühlingszwiebel. Alles zu einer cremigen Masse pürieren ( eventuell noch etwas Öl dazugeben). Achtung: Nicht salzen. Parmesan und Sardellen sind würzig genug.
4. Jetzt kommt das Avocadopesto dran. Avocado halbieren, entkernen und das Fleisch rausnehmen. Zusammen mit 25 g Parmesan, etwas Salz und einem guten Schuss Olivenöl zu einem cremigen Dipp pürieren. Schneidet dann zwei der kleinen Tomaten in kleine Stücke und gebt sie dazu. Wenn ihr nicht wollt, dass das Pesto dunkel wird, gebt noch einen Schuss Zitronensaft dazu.
5. Wenn die Fächerkartoffeln so richtig knusprig werden sollen, gebt immer wieder etwas Olivenöl drüber.
6. Für die Sour Cream mischt ihr die Creme Fraiche mit etwas Zucker, Salz und kleingehackter Frühlingszwiebel. Ein Schuss Essig macht sich auch gut darin.
7. Die Dips sind fertig, jetzt geht´s ans Vorbereiten des Desserts: Schneidet die Birne in feine Scheiben und hackt die Marshmallows in kleine Stückchen. Fettet kleine Auflaufförmchen mit etwas Butter ein, legt die Birnen auf den Boden und die Marshmallows darüber. Die Förmchen kommen dann ebenfalls in den Ofen. Zwanzig Minuten müssten reichen, überprüft immer wieder, ob die Marshmallows schön goldbraun werden. Notfalls könnt ihr sie zum Schluss noch etwas flambieren, wenn ihr sie krosser mögt.
8. Schneidet jetzt noch einen Zweig Rosmarin in kleine Stücke, den anderen zupft ihr nur ab. Schneidet den Parmesan ebenfalls klein. Wenn die 50 Minuten Backzeit der Kartoffeln um sind: Gebt Rosmarin und Parmesan drauf und legt die Tomaten und die restliche Frühlingszwiebel am Stück (auch mit Stiel) auf die Fettpfanne unter dem Rost. Ihr könnt den Ofen jetzt auch noch etwas hochdrehen, damit die Kartoffeln und das Röstgemüse richtig durchgebraten werden.
9. Zum Schluss bröselt ihr noch etwas Fleur de Sel, ein anderes grobes Meersalz oder auch normales Salz über die Kartoffeln und das Gemüse.

 

Die Teller sind leer, die Schälchen ausgekratzt – schlecht kann es nicht gewesen sein. Was ich auf jeden Fall wieder machen werde ist das Sardellenpesto. Schmeckt zwar sehr salzig, aber zu Spaghetti oder auch wieder zu gebackenen Kartoffeln stelle ich mir das sehr gut vor. Auch der Birnenauflauf mit den Marshmallows hat mir sehr gut geschmeckt, auf die Kombination wäre ich selbst wohl nicht gekommen…
Natürlich nominiere auch ich gerne weiter und hoffe dass Daniela genauso viel Spaß an der Challenge hat wie ich.
* Die Lebensmittel wurden mir zur
Challenge von Marley Spoon kostenlos
zur Verfügung gestellt

 

 

9 comments

  1. Ein großes Problem heutzutage dürfte sein, dass viele Menschen nicht mehr wirklich Zeit haben, jeden Tag zu kochen und sich auch zu überlegen, was man aus Resten noch machen könnte. Wenn es schnell gehen muss, ist es natürlich einfacher ein Fertiggericht zu machen und daraus dann noch etwas zu machen, wenn etwas übrigbleibt ist auch nicht so leicht.

  2. Ich gebe mir große Mühe, aber manchmal sind halt die letzten Scheiben Brot oder Toast angeschimmelt oder es liegt im Kühlschrank was, was eindeutig nicht mehr genießbar ist. Außer zum Blumengießen oder Saftverdünnen wüsste ich auch nicht, wozu ich abgestandenes Mineralwasser verwenden könnte.

    Danke für dein leckeres Resteessen. Das motiviert total, mal wieder selber was aus Resten zu kochen.

    Herzliche Grüße
    von der anonymen Angelika

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